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07.03.2022

Aus der Region, in der Region

Die Variation des Migros-Slogans passt perfekt zum Konzept der Keller Kehricht-Abfuhren GmbH. Sie sammelt Grüngut aus mehreren Gemeinden rund um das schaffhauserische Thayngen, bringt es zu einer Biogas-Aufbereitungsanlage und tankt dort Biogas für ihren LKW. Regionale Kreislaufwirtschaft und ein perfektes Beispiel eines Engagements zugunsten «we go green».

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22.02.2022. Ein Datum, aber auch ein Palindrom, das sich vorwärts wie rückwärts gleich liest. Aber auch aus einem anderen Grund ist dieser Tag besonders. Denn die ASTAG besucht das Mitglied Keller Kehricht-Abfuhren GmbHEines der ersten Mitglieder, dass bei «ASTAG – we go green!» mitgemacht hat und sich dadurch zur Umsetzung der Klimaresolution der ASTAG bekennt.

 

Das Familienunternehmen aus Thayngen denkt bereits äusserst fortschrittlich – nämlich im Kreis. «Wir transportieren und entsorgen für zehn Gemeinden und Gewerbekunden Karton, Papier, Kunststoff und teilweise Grüngut. Dieses Grüngut transportieren wir zur Biogasanlage im Unterbuck-Hof der Familie Müller,
wo wir unseren rund einjährigen Gas-LKW tanken. Wir nutzen also das zu Biogas umgewandelte Grüngut der Region, um in der Region tätig zu sein», schildert Andreas Keller, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Keller Kehricht-Abfuhren GmbH.

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Mehrfaches animieren

Ein Kreislauf ist geschaffen, auch wenn dieser noch aufgrund der Anzahl Kunden eher klein und somit ausbaufähig sei, so Keller. Dabei habe man sich gegenseitig animieren: «Vor etwa eineinhalb Jahren haben wir uns mit der Beschaffung eines neuen LKW befasst. Ein Elektro-LKW kam für uns nicht infrage, ohne Anschubfinanzierung ist ein solches Fahrzeug finanziell für uns nicht zu stemmen. Dennoch sollte es ein möglichst CO2-neutraler LKW sein. So kamen wir auf einen Gas-Antrieb, eine bewährte Technologie. Da ich wusste, dass die Familie Müller Biogas für Strom und Fernwärme produziert, habe ich mal angerufen, ob sie vielleicht eine Tankstelle installieren würden. Tatsächlich hatten sie bereits mit dem Gedanken gespielt», sagt Keller. 

 

Die Sache kam ins Rollen. Anfang 2021 kaufte die Familie Keller einen Gas-LKW – zunächst noch mit Erdgas unterwegs – seit dem 29. Oktober 2021 ist nun die Tankstelle in Betrieb. Obwohl öffentlich zugänglich, kann die Zapfsäule nur von registrierten Kunden genutzt werden. Neue könnten noch dazukommen, so Keller: «Der Familienbetrieb meiner Frau ist ein Entwässerungstechnologieunternehmen. Sie wollen nach unseren Erfahrungswerten nun ebenfalls einen Gas-LKW beschaffen und das Biogas aus der Region nutzen.»

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Schritt für Schritt

Die Erfahrungswerte sprechen für die Technologie: «Dasselbe Fahrzeug haben wir auch in einer Diesel-Variante. Der Gas-LKW hat ein minim anderes Ansprechverhalten, ist aber viel ruhiger, nicht nur in der Kabine, sondern auch ausserhalb. Wenn wir etwa bei einer Gemeinde auf den Hof fahren, hören uns die Leute vor Ort nicht mehr. Früher mit unseren Diesel-Fahrzeugen war das noch der Fall», so Keller. Dies sei nicht die einzige positive Erfahrung: «Obwohl uns Transporteure aus der Region von Gas-Antrieben abgeraten haben, wollten wir daraufsetzen. Und die Gemeinden und Kunden – obwohl sie uns nicht sagten, dass wir ein solches Fahrzeug anschaffen sollen – finden es eine tolle Sache.»

 

Der LKW, der in einem Kreislauf betrieben wird, ist nur eines von weiteren Beispielen des nachhaltigen Denkens der Keller Kehricht-Abfuhren GmbH. So hat Andreas Keller etwa auch geholfen, das Kunststoffrecycling der Region voranzutreiben. Zudem werden mit einem Sammelfahrzeug – etwa auch dem Gas-LKW – in mehreren Gemeinden stehende Mulden für Grüngut geleert. Dadurch reduziert das Familienunternehmen Leerfahrten. Nachhaltiges wird mit betriebswirtschaftlichem Denken kombiniert – das ist das Erfolgsrezept des Familienunternehmens: «Wir können nicht alles auf einmal machen. Aber wir können Schritt für Schritt in eine nachhaltigere Zukunft gehen. Und dabei auf einen Verband wie die ASTAG zählen zu können, der unser Denken unterstützt und sichtbar macht, hilft uns in unserer täglichen Arbeit.» Eine Hilfe, auf die auch andere Mitglieder und die Branche zählen können.

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Tags
Nahverkehr
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