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08.06.2022

Kolly SA: Neue Garage mit mehr Effizienz und neuen Energieträgern

Seit Anfang 2022 ist die neue Garage des Familienunternehmens Kolly SA in Aigle funktionstüchtig. Der energieeffiziente Neubau umfasst eine Reparaturwerkstatt, eine Schlosserei und eine ATEX-Werkstatt für gas-, wasserstoff- und elektrobetriebene Nutzfahrzeuge.

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Seit dem 1. Januar 2022 steht die Kolly Aigle SA der Kundschaft in der Region Chablais mit ihren Dienstleistungen zur Seite. Die Wartung von schweren und leichten Nutzfahrzeugen kann dank drei modernen und innovativen Werkstätten gewährleistet werden.

STR Online: Dominique Kolly, erstmals herzliche Gratulation zur Neueröffnung Ihrer Garage. Sie haben in den letzten zwei Jahren auf einem Grundstück von über 18'000 Quadratmetern in ein neues, innovatives Gebäude investiert, und dies mitten in der Coronapandemie. Kostenpunkt: über 15 Millionen Franken. Das war ein mutiger Entscheid!

Dominique Kolly: Vielen Dank, das ist ein nettes Wort – man hat mir in diesem Zusammenhang auch schon weniger Nettes gesagt. Aber dass wir mutig sind, wissen wir. Wir können eine derartige Investition nicht ohne Vision machen, ansonsten würden wir immer nachhinken. 

STRO: Und Sie möchten eher Voraus gehen?

DK: Ja, denn Erfolg bedeutet immer, sich einen Vorsprung zu verschaffen. Ich investiere in Entwicklungen, damit wir immer einen Vorsprung haben. Und ich denke, dass es mit diesem neuen Gebäude auch so ist: Eine neue Garage für Nutzfahrzeuge gibt es in der Schweiz nicht jährlich, sondern vielleicht alle drei bis fünf Jahre. Ich habe mir gesagt: Wenn ich schon etwas Neues baue, dann möchte ich auf den neusten Stand der Technik setzen und somit in die Zukunft investieren.

STRO: Sie sprechen damit sicherlich auch die neue ATEX-Werkstatt (atmosphères explosives, Anm. d. Red.) an.

DK: Genau. Wir haben eine komplette Werkstatt für gas-, wasserstoff- und elektrobetriebene Fahrzeuge errichtet, obwohl die Nachfrage danach zum jetzigen Zeitpunkt noch sehr klein ist. Ich denke aber, dass sich dies mit der Energiewende ändern wird und bereite mich demnach schon mal vor – etwa auch mit regelmässigen internen Schulungen unserer Mitarbeitenden.

STRO: Ihre Investition birgt also ein gewisses Risiko?

DK: Ja. Mit der Zeit werden wir sehen, ob wir die richtige Investition getätigt haben oder nicht. Es bleibt, wie Sie sagen, ein Risiko: Die heutige Technologie ist immer im Wandel und wir wissen auch nicht, wie die Logistik der Zukunft aussehen wird. Doch wenn uns die Pandemie etwas gelehrt hat, dann, dass die Logistik- und Strassentransportbranche für alle unverzichtbar ist. Wir sind ein Muss für die Wirtschaft, und das wiederum gibt mir Hoffnung und Motivation.

STRO: Aus welchem Grund haben Sie Aigle als Standort gewählt, und nicht etwa Lausanne?

DK: Im Jahr 2018 haben wir die Firma Longet übernommen, die in den Ortschaften Rennaz und Villeneuve mit den Marken Scania und Iveco bereits etabliert war. Deshalb war von Anfang an klar, dass die neue Garage in derselben Region (Le Chablet, Anm. d. Red.) gebaut werden soll. Die Frage war nur, ob in der Gegend von Vevey/Montreux oder mehr Richtung Wallis. Da es aber in Montreux nicht viele LKW und somit Kundschaft gibt, haben wir uns für Aigle entschieden – nicht zuletzt auch wegen des Baulandpreises.

STRO: Inwiefern unterscheidet sich die Filiale in Aigle vom Firmenhauptsitz im freiburgischen Le Mouret?

DK: Sie sind in etwa gleich. Klar ist, dass der Neubau in Aigle viel mehr Platz bietet und somit gestaltet sich die Arbeit angenehmer. Doch bezüglich Ausrichtung und Schwerpunkt gibt es kaum einen Unterschied. In Aigle haben wir vielleicht mehr in die Energiewende und ATEX investiert, doch in den Tätigkeiten sind wir gleich ausgerichtet.

STRO: Was spielen alternative Antriebe für eine Rolle in Ihrem Unternehmen?

DK: Sie werden immer präsenter, doch für mich ist klar: Der Dieselmotor bleibt. Deshalb möchten wir uns von den Verbrennungsmotoren nicht entfernen. 

STRO: Sie investieren in alternative Antriebe, haben auf dem Dach der Garage Photovoltaikanlagen montiert und das Wasser, das für die Waschstrassen verwendet wird, besteht zu 95 Prozent aus aufbereitetem Schmutzwasser. Woher kommt dieses Umweltbewusstsein?

DK: Ich finde, dass ich nicht politisch grün sein muss, um ebenfalls die Natur zu lieben – wir alle können das tun. Als Unternehmer ist mir bewusst, dass wir von sehr vielen Rohstoffen Gebrauch machen und auch deshalb etwas zurückgeben und unsere Umwelt schützen müssen. Gerade zum Wasser will ich Sorge tragen – wer weiss, ob dies in Zukunft das wertvollste Material ist.

 

Mehr zur Kolly SA

G. Kolly SA wurde 1979 gegründet und ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Le Mouret, im Herzen der Freiburger Landschaft. G. Kolly SA hat 2018 eine eigene Gruppe gegründet: die Kolly Management SA mit Hauptsitz in Le Mouret. Die Gruppe besteht heute aus vier Unternehmen, die in der ganzen Schweiz verteilt sind: G. Kolly SA in Le Mouret (FR), Boch AG in Tenniken (BS), KOCO Solutions AG (ZG) und Kolly Aigle SA in Aigle (VD). Insgesamt sind es fast 100 Mitarbeitende, darunter elf Lernende, die sich schweizweit für die berufliche Mobilität und die Umwelttechnik einsetzen.

 

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Dominique Kolly, Geschäftsführer der Kolly SA.
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Beim Neubau wurde alles getan, um die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, wie Dominique Kolly erläutert. So besteht das für die Waschstrassen verwendete Wasser zu 95 Prozent aus vor Ort aufbereitetem Schmutzwasser und auf dem Dach hat es über 2000 m2 Sonnenkollektoren, die jährlich 448'000 kWh produzieren. Zusätzlich erwärmen thermische Solarpanels das Waschwasser.
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