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13.06.2022

Salzmann macht sauber

In Worb bei Bern hat eine neue Lastwagen-Waschanlage ihren Betrieb aufgenommen. Das Wasser wird nach Gebrauch durch Bakterien gereinigt und kann so mehrfach verwendet werden. Damit spart die Betreiberin, die Salzmann AG, einiges an Ressourcen. Die ökologische Waschanlage passt zur innovativen Transportfirma, die schon etliche saubere Technologien einsetzt und damit positive Erfahrungen im unternehmerischen Alltag macht.

Seit letztem Jahr können Chauffeure ihrem LKW in Worb zu neuem Glanz verhelfen. Die Salzmann AG hat an ihrem Firmensitz eine neue Lastwagen-Waschanlage installiert. Bis beispielsweise ein Sattelschlepper wieder sauber ist, verbraucht diese circa 800 bis 1000 Liter Wasser. Angesichts der Herausforderungen rund um den Klimaschutz nicht wirklich ressourcenschonend. Was aber, wenn das Wasser vier bis fünf Mal wiederverwendet werden könnte?

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Kleine Helferlein säubern das Wasser

Genau das passiert in der neuen Waschanlage der Transportfirma Salzmann AG. Sobald das Wasser vom LKW über die Auffangbecken in die Aufbereitungstanks geflossen ist, fangen Bakterien mit der Reinigung an. In zwei Filtrationsverfahren verwandeln sie die dreckige Flüssigkeit zurück in sauberes Wasser mit einem PH-Wert von 8 und  beinahe Trinkqualität. Dieser Vorgang lässt sich, mit gewissen Verlusten, vier bis fünf Mal wiederholen.

Die hauseigene «Kläranlage» mit den «Käferli», wie der Verantwortliche Stefan Blatter sie liebevoll nennt, sei manuell bedienbar und gar nicht mal so schwer zu betreuen. Man müsse Luft hineinpumpen und für Zirkulation sorgen. Und dann bräuchten die Bakterien nur noch «viel Liebe und ein bisschen Dreck», wie Blatter schmunzelnd erklärt.

Lorenz Häuselmann, der Unternehmensleiter der Salzmann AG, hat noch mehr vor mit der Waschanlage. So sei zum Beispiel eine Reservations-App geplant. «Wie beim Coiffeur könnten Chauffeure damit im Vornherein ihren Waschgang buchen. So verhindern wir Wartezeiten und können die Auslastung, auch mit eigenen Fahrzeugen, optimieren.»

 

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Erfolg durch (grüne) Innovation

Die stetige Suche nach neuen Ideen macht die Firma aus – und erfolgreich. Seit 2010 kam laut Häuselmann jedes Jahr ein neuer Lastwagen und ein neuer Mitarbeiter hinzu. Parallel experimentierten die Berner in verschiedenen Projekten mit sauberen Energien. Auf dem Dach des Firmengebäudes wurde beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage installiert, die überschüssigen Strom an die Regionalbahn Bern-Solothurn liefert.

Auch einen mit Gas betriebenen Lastwagen hat sich die Firma angeschafft. Damit bringt sie jeweils 20 Tonnen Abfall-CO2 von einer Berner Kläranlage zu der Firma Neustark (ein Spin-Off der ETH, das damit Beton produziert). Über diesen CO2-Transportauftrag ist die Salzmann AG vor kurzem auch noch in ein Bundesprojekt gerutscht. In einem Pilotversuch soll in der Schweiz entstandenes Klimagas nach Island transportiert und dort für die Ewigkeit in Vulkangestein eingelagert werden. Häuselmann glaubt, dass solche Aufträge in Zukunft eine lukrative Nische für Transportunternehmen mit Tanklastwagen bilden könnten.

Die frischen Ideen zahlen sich gemäss dem Unternehmer aus: «Unsere Philosophie, dass wir auf moderne Fahrzeuge und Technologien setzen, hat für uns fast nur Vorteile. Die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten machen uns attraktiv bei der Mitarbeiterrekrutierung. Das Interesse an unserer Firma und unseren Dienstleistungen wächst. Und die eigene Stromproduktion auf dem Dach macht uns unabhängiger und spart Energiekosten», fasst Lorenz Häuselmann die Überzeugung seiner Firma zusammen.

Die neue LKW-Waschanlage, die mit wiederverwendbarem Wasser und grünem Strom betrieben wird, passt in diese Salzmann-Philosophie: Ein Vorzeigeprojekt für saubere Lastwagen und eine saubere Umwelt.

 

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Nahverkehr
Alternative Antriebsformen
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